Kapellenfenster

Wissenswertes über die Fenster der St.-Anna-Kapelle.

Die ersten uns bekannten Mitteilungen über Kapellenfenster in der St.-Anna-Kapelle stammen aus dem Jahr 1904.
In der Kirchenchronik der St. Peter Pfarrkirche ist darüber zu lesen, dass der bekannte Glasmaler Derix aus Kevelaer die neuen Fenster gestaltet und eingesetzt hat.
Es handelte sich um die vier Seitenfenster, ausgeführt als sogenannte Brustfenster sowie zwei Rundfenster.
Es ist eine Aufzählung, welches Fensterbild an welcher Stelle eingebaut war, wird aber nicht mitgeteilt.
Zuerst genannt wird als Brustbild die Abbildung der St. Maria BMV (Beata Maria Virgo selige Jungfrau Maria), es folgte St. Josephus, St. Anna und St. Joachim.

Von den zwei Rundfenstern, im Chorbereich links und rechts, erscheint nur der Vermerk aus Antikglas.
Weiter heißt es, die Kosten von 600 M (Reichsmark) waren ein Geschenk.

Wenn wir uns heute (2020) die Fenster der St.-Anna-Kapelle ansehen, blicken wir in den Seitenfenstern auf ganz andere Abbildungen.
Es sind die vier apokalyptischen Reiter die sich jetzt ab 1961 in den Seitenfenstern der St.-Anna-Kapelle wiederfinden.
Der Fenstermaler Josef Menke hatte in Millingen bei Rees, im Chorraum der Kirche St. Quirinus, sich die Ideen für neue Fenster in der Rheinberger St.-Anna-Kapelle geholt.
Für die Benennung der „Reiter“ Abbildungen in den einzelnen Fenstern wird auf der linken Kapellenseite begonnen:

Der Reiter mit der Waage, er steht für Teuerung und Hungersnot.

Der Reiter mit Waage für Teuerung und Hungersnot.

Das nächste, zum Altar hin, das Skelett, dieser Reiter steht für Tod und Pest.

Der Reiter für Tod und Pest.

 

Auf der rechten Seite das erste Fensterbild den Reiter der für Machtmissbrauch der Obrigkeit steht, dargestellt mit Pfeil und Bogen.

Der Reiter mit Pfeil und Bogen für Machtmissbrauch der Obrigkeit.

Die Darstellung des letzten Reiters zeigt ihn bereit zum Kampf, er hält das Schwert für den Krieg.

Der Reiter mit dem Schwert für den Krieg

Auch die neuen Rundfenster werden in 1961, allerdings nur grob, inhaltlich benannt.
Es heißt in der Quelle nur: „zwei Szenen aus dem Leben der hl. Anna“.

Diese Fenster Erneuerungen gehörten mit zu dem ersten Bauabschnitt, der in 1961 im Rahmen von einigen anderen geplanten Renovierungsabschnitten auch im Zusammenhang mit den folgenden Arbeiten als erledigt gemeldet worden ist.

Das Dach war gründlich repariert und neu mit einer altdeutschen Schieferung belegt worden, inklusive einer neuen Dachrinne.
Zu einer rundum Renovierung gehörte auch das kleine Vordach am Giebel.

Für ein schönes abschließendes äußeres Bild sorgte dann auch ein neuer Kalkanstrich.

Der Innenraum der St.-Anna-Kapelle wurde ebenfalls komplett neu verputzt.

Die Kosten für diesen ersten Bauabschnitt wurden mit 15 000 DM angegeben.

Quelle: Horster, Theo, Abschriften Kirchenprotokolle 1887 – 1970 St. Peter Rheinberg